Der heutige Ortsteil Hasselt entstand auf altem Siedlungsland, das sich auf einer hochwassersicheren Geest erstreckte. Der Haupthof „uff gen Haeff“ ist heute als Hasenhof bekannt. Zu Hasselt gehört auch ein repräsentativer Herrensitz: Haus Rosendal, dessen Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen.
Hasselter Kapelle
Bereits zu Anfang des 13. Jahrhunderts wird eine Kapelle ("ecclesia in Hassent") urkundlich erwähnt. Einem Vikar war vor allem das regelmäßige Lesen einer Messe aufgetragen. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kapelle vielfältige bauliche Veränderungen und ganz verschiedenartige Nutzungen als Schule, Feuerwehrgerätehaus, Friedhofskapelle und – heute – Trauerhalle. Über die wechselvolle Geschichte der Kapelle berichtet Josef Jörissen: Die Kapelle in Hasselt – ein Gebäude mit vielseitiger Nutzung, in: Geschichtsbrief Bedburg-Hau 11 (2016), S. 8–20.
Kirche St. Stephanus
Die Grundsteinlegung zur Kirche St. Stephanus erfolgte am 17. Juli 1932. Der Emmericher Architekt Jakob van Aken, der zu gleichen Zeit auch mit dem Bau der Liebfrauenkirche in Emmerich-Speelberg beschäftigt war, entwarf einen Wandpfeilersaal unter einer Spitztonne, an den sich im Osten ein Chorturm mit niedrigem Chorhaus anfügt. Das Chorfresko stammt vom Künstler Bernd Terhorst (1893–1986) aus Emmerich. Schon ein Jahr nach der Grundsteinlegung wurde die Kirche am 20. Juli 1933 geweiht.
Haus Rosendal
An der schmalsten Stelle, an der die Straße von Goch über Hasselt nach Emmerich das Bruch durchschnitt, das die Hasselter Geest von der Stauchmoräne trennt, errichtete Henrik Hotman 1433 einen befestigten Wohnturm. Die Wehranlage war eingefügt in das System der Grenzsicherungen (Landwehren), die Graf Adolf II. um 1400 zur Kontrolle der fruchtbaren Rheinaue zwischen Kleve und Kalkar hatte anlegen lassen. Die Landwehr bei Haus Rosendal bestand aus zwei Erdwällen mit Dornenhecken und Gräben.
Im Laufe der Jahrhunderte vielfach aus- und umgebaut, gelangte Haus Rosendal 1706 durch Kauf in den Besitz des Generalleutnants Konrad Wilhelm von der Mosel (1664–1733), der als Kommandant der Festung Wesel durch sein beherztes Dazwischentreten Berühmtheit erlangte, als der erzürnte preußische König Friedrich Wilhelm I. seinen Sohn, den späteren König Friedrich II. (der Große), mit seinem Degen zu erstechen drohte.
Bei ihren Aufenthalten auf Schloss Moyland, das die preußischen Könige der eigentlichen Residenz, der Klever Schwanenburg, vorzogen, waren sie wiederholt Gast auf Haus Rosendal.